www.uni-frankfurt.de/~tiemann: Änderungsstand 21.1.2009/25.1./28.2.2014
Rainer Tiemann
Methodologie
Fachbereich Gesellschaftswissenschaften (FB03)
Universität Frankfurt am Main (JWGU)
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Zur "Etymologie der Terminologie": errata

Plural von erratum, neutrum "das Geirrte" von errare (erro, erravi, erratum=irren, daraus error (Genetiv erroris)=der Irrtum): Fehlerhaftigkeiten, Irrtümer

(Siehe Seite e-r-.25 "errare humanum est")

Jedes anständige, einfallsreich geschriebene Buch enthält irgendwelche Fehlerhaftigkeiten, seien sie orthographischer, seien sie inhaltlicher, seien sie vermeintlicher Art.
Nicht alle als Rechtschreibfehler verstandenen Schreibweisen müssen solche sein; manche sind es. Auf beide Arten sei hier nicht weiter eingegangen. Die Leser selbst mögen beurteilen, ob es Zufall oder Absicht gewesen sein mag, daß auf Seite e-r-.103 unter "vinum vetustum..." wermutlich geschrieben worden ist, oder auf Seite e690.3 him oder kim.
Insbesondere ist zu bemerken, daß bisweilen der Endkorrektur durch das nicht vorhandene Lektorat Endungen entgangen sind, was dann grammatikalisch irritierend wirken mag, aber nicht so gemeint war: auf die Grammatikkompetenz bezüglich der deutschen Sprache muß da doch gehofft werden. Beispiel auf Seite e-r-.5 "alea iacta..." vorletzte Zeile: "...wie es dann im einzelnen weitergeht...". Auf derselben Seite zu "alter ego" ist das zweite "der" außerhalb der Klammer holprig überflüssig.

Wichtiger sind Irrtümer im Sinne von Schlamperei - neglegentia. So was ist ärgerlich, aber errare - schlampen, nachlässig sein, neglegere - eben humanum est.
Hier soll ein bißchen repariert werden (re-parare, reparo, reparavi, reparatum= wiederherstellen), um zu vermeiden, daß sich Gelesenes in einer Art festsetzt, wie es sich besser nicht festsetzen sollte:


e050.3    Nivea
Auf Seite e500.5 unten wird darauf hingewiesen, daß aus dem Lateinischen abgeleitete Fremdwörter sich sehr oft der Genetiv-Form des Substantivs bedienen.
So auch die Hautkreme namens Nivea auf Seite e050.3 unten. Das aber ist der Genetiv von "nix" (Genetiv "nivis" der Schnee).


e-t-.7    Amnesie
Bei Amnesi ist das e vergessen worden, also typischer Fall von Amnesie, wie im Text dann auch korrekt geschrieben.
Aber für angehende Kenner kein Problem: die lateinische Form solcher Substantive auf -ia endend wird im Deutschen (wie im Französischen) auf -ie abgewandelt.
Das Englische (das Italo-Iberische sowieso) behält die Ursprungsendung bei.

e-t-.24    Delirium
"...daß andere empirische Sozialforscher Projekte in einem solchen Zustand betreiben.".

e-t-.110    Prozent
letzte Zeile "...ließe sich durch Umkehrung so berechnen".


e-r-.48    mea culpa
Verweis "pater peccavi; stercus struxi"    (Siehe auch e-r-.90)

e-r-.66    pater peccavi
Verweis "stercus struxi; mea culpa"    (Siehe auch e-r-.90)

e-r-.90    stercus struxi
"stercus" (Genetiv "stercoris") ist substantivum neutrum (wie tempus, temporis oder corpus, corporis).
Daher ist die Form des Akkusativs gleich der des Nominativs (Singular wie Plural). Somit muß es hier heißen "stercus struxi".
So gilt hier für den Verfasser bzw Korrekturlesenden offensichtlich: stercus struxit (wen oder was hat er gebaut? - stercus eben).


e-s-.7    "10. libellus"

e-s-.12    "34. stercus stercus struxi"    (Siehe auch e-r-.90)


e610.3    Textabsatz unterhalb der Deklinationstabelle, Mitte:
libellus (Genetiv "libelli") ist substantivum masculinum: das Büchlein.
Durch die Neutrumseigenschaft der Verkleinerungsformen in der deutschen Sprache offenbar verführt, wird an verschiedenen Stellen libellus in seiner Akkusativform ("libellum" im Singular) erwähnt, wo doch vermutlich der Nominativ gemeint ist.
Der Hinweis in Textmitte zu "daß es sich [in der Tabelle unter Futur II bei 'amata erimus (eritis, erunt)'] um ein Neutrums-Substantiv [im Plural] handeln muß", da die Singular-Formen dort mit "amatum ero" angegeben, ist durchaus zutreffend - aber das Beispiel ist es nicht, denn unus libellus amatus, aber plures libelli amati (vgl "habent suum fatum libelli"). So vielleicht als Beispiel für Neutrum "fata amata erunt", dem Glauben an das uns ereilende Schicksal sich hingebend, kismet. Oder lustiger "gaudia amata", von gaudium, die Freude (Bayerisch die Gaudi). Siehe das alte Studi-Lied "gaudeamus igitur...!" (also laßt uns fröhlich sein!)    (Siehe auch e800.4)

e640.2    Infinitivpronomen: "Damit ist natürlich [...] stercus molestum [...]"

e650.4    infra
"infra" ist in der Bedeutung von "innerhalb" angegeben. Das trifft den Sinn i.a. nur suboptimal.
Innerhalb wäre das gleich darauf folgende "intra". "infra" hat die Bedeutung von unterhalb: infrarot aber ultraviolett.
Die Infrastruktur ist das, was einer Organisation zugrundeliegt, sie ausmacht, unterhalb der Oberfläche sie zu halten hat.

e650.4    peri
"peri" stammt aus dem Griechischen, daher vor [circum] ein ° als Hinweis darauf.

e660.6    Verkleinerungsformen, Diminutiva: liber= Buch, libellus= Büchlein

e800.4    Siehe auch e610.3
Fußnote °: "libellus viridis"
Fußnote °°, vorletzte Zeile: "Büchlein (libellus)"


sequitur (à suivre, Forts. folgt)
...und wenn Sie etwas erratisches entdeckt haben, was Sie meinen, daß es korrigiert werden sollte (corrigendum), dann schreiben Sie dem Verfasser doch einfach - danke.
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