Kapitel t001: Inhaltsverzeichnis Teil I und Teil II
Kapitel t990: Stichwortverzeichnis
Handwerkszeug empirischer Sozialforschung, Vorbemerkungen (HES t010)
Anmerkungen:
Es hat sich mit der Zeit, in der der Verfasser dieser Texte Grundkurse zu
Methoden der empirischen Sozialforschung am Fachbereich
Gesellschaftswissenschaften
der Universität Frankfurt am Main in unterschiedlichster Art und
Vorgehensweise angeboten hat, herausgestellt, daß die dort ausgegebenen
Arbeitsmaterialien und Übungen der Ergänzung durch weitere erläuternde
Unterlagen bedürfen. Sich einfach auf das in vieler Hinsicht vielfältige
Angebot weltweit zur Verfügung stehender Literatur zu stützen, daraus
gewissermaßen vorzulesen und darin nachlesen zu lassen, war nicht nach
seinem Geschmack. So haben sich mit der Zeit aus den Kursen entstandene,
zeitweilig Kursgrundlage gebende und dann die Kurse ergänzende Texte zum
Umgang mit empirischer Sozialforschung ergeben, sehr lückenhaft, sehr
schwerpunktsmäßig, daher auch manchmal redundant, nicht unbedingt
strategisch
weitsichtig, eher oft taktisch auf Gegebenheiten reagierend angelegt.
Es ist kein Lehrbuch, eher ein Lernbuch, entstanden. So sind die Texte ein
Lesebuch mit meist kurzen Kapiteln, oft unmittelbar aufeinanderfolgend zu
lesen; im großen ganzen aber auch mit der Möglichkeit, Bereiche auszulassen
oder gleich sich bestimmte Bereiche anzuschauen; gegebenenfalls muß man an
anderer, leider nicht unbedingt immer vorangegangener Stelle, sich nach-,
also vor-informieren. Die Systematik der Seitennumerierungen und die
anhangs gegebenen Verzeichnisse sollen dazu dienen, es zu erleichtern.
Die Systematik bezieht sich auf die behandelten Themen im großen, nicht auf
die Entwicklung von Begrifflichkeiten im kleinen. Es wird wenig über ins
einzelne gehende Methoden oder Techniken von Datenerhebungsverfahren gesagt,
aber ausgehend vom scheinbar einfachsten, dem Fragebogen, wird doch über
Beispiele von Beobachtung und Text- oder Inhaltsanalyse gesprochen.
Einordnungen von Datenerhebungen in die Welt der empirischen Sozialforschung
lassen sich finden.
Mit dem vom Verfasser ansonsten gerne vermiedenen Begriff der Statistik ist
schon mehr anzufangen. Aber man merkt wohl, daß er Statistik gerne unter
die Methoden im Umgang mit sozialer Wirklichkeit subsumiert. Die zentralen
Begriffe fallen meist am Rande, bisweilen in Nebensätzen. Der Leser soll
lesen. Nur was er sich selbst aus Texten herausgearbeitet hat, wird er
später besitzen können. Das einfach grafisch geschickt und aufwendig
optisch kaum übersehbar Ererbte verflüchtigt sich nur allzu schnell wieder.
So kann man die hier erlesenen Begriffe, die Terminologie, sehr wohl in
Eigeninitiative am Ende in den erwähnten Seitenverzeichnissen zuordnen und
eintragen. Eingebettet in Hinführung zu empirischer Sozialforschung und
Ausführungen zu Gedanken über die Vermittlung von Methoden empirischer
Sozialforschung befindet sich durchaus deskriptive Statistik, uni-, bi-,
ein bißchen multivariat; Assoziationsmaße nominal, ordinal, metrisch.
Inferenzstatistik, Stichproben, Konfidenzintervalle, auch Signifikanzniveaus.
Ebenso finden sich immer wieder Ansätze zum Umgang mit Hypothesen
und darüber, ob das, was man so erforscht hat, nicht doch einfach nur so
rein zufällig, ohne tiefere Bedeutung, sich ergeben hat.
Die Sprache, in der diese Texte hier weitestgehend geschrieben sind, ist
reichhaltig. So wird man vielfach terminologische Parallelismen antreffen,
die der Konzeptvermittlung, weniger dem name dropping, dienen sollen. Dabei
fällt der Begriff der Kritik nicht, scheinbar wird auch nicht hinterfragt.
Es ist der Job des Lesers, das kritische in-Frage-stellen zwischen den
Zeilen in den die Worte bildenden Wörtern zu finden.
Die Texte ersetzen kein Lehrbuch, keine Lehrbücher. Wenn man sich mit
Methoden im allgemeinen und vielfach speziellen Sinne vertieft
weiterbeschäftigen will,
dann muß man sich mit weiterer Literatur beschäftigen {1}. Die
Texte sollen Konzepte vermitteln, zum Nachdenken darüber anregen, wie mit
hier grundlegendem, hoffentlich auch Grund legendem, Handwerkszeug
empirischer Sozialforschung umzugehen wäre.
Als zwar nicht mit personal computer aufgewachsen aber mit
Informationsverarbeitungsanlagen
durchaus sekundär sozialisiert, weiß der Verfasser
zwischen Zauberei mit gleichsam magischen Instrumenten vorgefertigter
office und anderweitiger statistical social science software und dem
Vorteil der Handhabung und gelegentlichen Selbstanfertigung von utilities sehr
wohl zu unterscheiden. Auch handwerklicher Umgang mit den Dingen erfordert
bisweilen, das benötigte Handwerkszeug selbst herstellen zu können,
angepaßt an den Einzelfall, wissend wie es entstanden, mit welchen Folgen, und
wie man es dann in Kenntnis und Bewußtsein der Gegebenheiten mit Bedacht
einsetzen kann. Für den wissenschaftlichen Umgang mit den Dingen sollte das
- trotz aller bisher bereits erfundenen Räder - wohl auch und gerade gelten.
So sind Beispiele in diesen Texten oft der Überschaubarkeit des kleinen
idyllischen Kindergartens von Tutela Ali-Quid und Al Jus entnommen, da wo
die Welt noch in Ordnung ist und die Dinge sich exemplarisch aufzeigen
lassen, um sie einfacher und damit vielleicht eher einleuchtend und vor
allem eigenständig nachvollziehen zu können. Aber auch diese Welt ist
bisweilen unvollständig. Die von Textverfasser und Kursveranstalter gerne
erwähnte technische Panne, daß dem Drucker die Tinte ausgegangen sei,
deswegen im Text Lücken entstanden seien, diene der Ermunterung, nicht nur
aus den Texten Erkenntnisse herauszulesen, sondern bisweilen auch - als
Erkenntnisverstärker gewissermaßen - entwickeltes Wissen hineinzulesen {2}.
Frankfurt am Main im August 2002
rt
{1} Sie steht in allen Seminarbibliotheken reichhaltig z.Verf. Dort kann
man sich umschauen. Deswegen gibt es hier auch keine Literaturliste.
{2} Für Kenner der in Kursen des Verfassers ansonsten ausgegebenen Übungen
und Arbeitsmaterialien sei beruhigend erwähnt, daß er versucht hat,
solche Pannen in diesen Texten weitestgehend, freilich nicht unbeabsichtigt
immer, zu vermeiden. Ebenso sind nicht alle Abweichungen von
den Rechtschreibvorstellungen mancher Leser in diesen Texten beabsichtigt.
Aber manche sind es sehr wohl. Auch hier wieder: man muß selber
denken und es nicht allzu oft anderen überlassen.